Vincent Mietzke:

Wiedereinstieg nach Elternzeit - Das Comeback am Arbeitsplatz

Kommunikation / 12.4.2019 / 0 Kommentare

Wie gelingt der Einstieg nach der Elternzeit am besten? Und führt der Weg zurück zum bisherigen Unternehmen? Oder besser gleich woanders den ersten Schritt wagen? Viele Elternteile machen sich Sorgen wegen ihres Wiedereinstiegs. Es ist daher empfehlenswert, sich am besten schon vor der Elternzeit Gedanken zu machen.

Elternzeit ist kein Entspannungs- oder Wellnessurlaub in dem die „freie" Zeit zum Erholen und Ausspannen genutzt wird. Vielmehr ist es eine Zeit, die durch schlaflose Nächte, neue Aufgaben und eine große Verantwortung geprägt wird. Für die jungen Eltern stehen nun völlig neue Fragen rund um die Versorgung des Kindes im Vordergrund.

Es liegt in der Natur der Sache, dass der Job in dieser Phase nicht an erster Stelle steht. Wenn Elternteile aus der „Babypause" zurückkehren, kann es daher zu Unstimmigkeiten kommen. Damit diese minimiert werden oder gar nicht erst auftreten, lohnt es sich, Vorbereitungen zu treffen. Denn der Wiedereinstieg sollte nicht noch zusätzlich Schlaf rauben.

Bevor ein Arbeitnehmer in Elternzeit geht, ist es ratsam, sich zunächst mit seinem Lebenspartner auszutauschen. Wer macht wie lange Elternzeit? Wie viel soll danach wieder gearbeitet werden? Wer betreut das Kind? Sind diese Fragen geklärt, hilft es, ein Gespräch mit dem Arbeitgeber über den Plan für die Zukunft zu führen. Wichtig ist dabei, mit klaren Zielen und konstruktiven Vorschlägen in das Gespräch zu gehen, aber auch flexibel auf Lösungsvorschläge und Rahmenbedingen zu reagieren. Möglichkeiten sind zum Beispiel das Arbeiten von zu Hause aus oder verschiedene Jobsharing Varianten. Diese Vorbereitungen zeigen dem Arbeitgeber das Interesse und Engagement des Mitarbeitenden an der beruflichen Situation.

Zudem ist es förderlich, während der Elternzeit den Kontakt zum Unternehmen aufrechtzuerhalten. Hierdurch entsteht der Eindruck, dass man „am Ball bleibt" und das Gefühl der Zugehörigkeit lässt weniger nach. Optimal ist es, über einen Kollegen oder eine Kollegin, auf direktem Wege Neuigkeiten im Unternehmen, Kollegenkreis oder im Ablauf mitzubekommen. Selbst das zu Ohren kommen des „Buschfunks" ist eine gute Möglichkeit, sich nicht aus den Augen zu verlieren. Denn jemand, der kaum richtig weg war, kann auch deutlich leichter zurückkehren.

Werden während der Elternzeit in der Organisation Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung angeboten, so ist es lohnend dieses Angebot zu nutzen, wenn die häusliche Situation es zulässt. So bleibt man auf dem aktuellen Stand und muss sich nicht sorgen, fachlich etwas zu verpassen.

Für die jungen Eltern ist es wichtig, eine Übersicht über das eigene Netzwerk zu erstellen, wer helfen oder Aufgaben kurzfristig übernehmen kann. Denn was passiert, wenn die Tagesmutter spontan verhindert ist? Wer kann helfen bei eigener oder Krankheit des Kindes? Zu wissen, dass es eine Oma, Tante, freundlichen Nachbarn, gute Freundin oder Freund gibt, der oder die mithelfen kann, erleichtert vieles! Unvorhersehbares kann nicht geplant, aber gut gemanagt werden.

Während der Elternzeit verändern sich die jungen Eltern; sie haben neue Erfahrungen gesammelt und legen womöglich einen neuen Fokus auf das Leben mit Kind. In dieser Phase ist es hilfreich, sich Gedanken über die eigenen Stärken und beruflichen sowie privaten Ziele zu machen. Falls sich Unmut über die aktuelle berufliche Position entwickelt, kann dieser Zeitpunkt als Chance genutzt werden neue Optionen in Betracht zu ziehen. Ein neues Zeitmanagement ist manchmal nicht mit dem aktuellen Job kompatibel. Dies beinhaltet die Möglichkeit, sich in „Ruhe" beruflich neu zu orientieren. Es kann Ausschau nach besser passenden Arbeitsbedingungen und einer beruflichen Weiterentwicklung gehalten werden. Die Karten werden neu gemischt und vielleicht steht genau im Gegensatz zu dem befürchteten Karriereknick der Auftakt zu einer Verbesserung zur Verfügung und wartet nur darauf genutzt zu werden!

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